Hast du dich jemals gefragt, warum Japaner für ihre Langlebigkeit und ihre hohe Lebenserwartung bekannt sind? Japan hat eine der höchsten Durchschnittslebenserwartungen weltweit und viele Menschen dort erreichen ein beeindruckendes Alter.
In diesem Artikel werde ich dir exakt zehn Gründe nennen, warum Japaner so alt werden. Von ihrer Ernährung bis hin zu ihrer Lebensweise gibt es nämlich viele Faktoren, die dazu beitragen. Vielleicht können wir uns ja noch ein paar Tipps von den Japanern abschauen.
Inhaltsverzeichnis
- Gesunde Ernährung
- Grüner Tee
- Aktiver Lebensstil und körperliche Bewegung
- Traditionelle japanische Bäder – Onsen
- Gesellschaftliche Unterstützung
- Hochwertige Gesundheitsversorgung
- Stressbewältigung und Work-Life-Balance
- Gute Lebensqualität im Alter
- Geringe Raucherquote
- Umweltschutz und -bewusstsein
- Gute Genetik für ein langes Leben
- Fazit
Gesunde Ernährung

Die traditionelle japanische Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei der Langlebigkeit der Japaner. Die Zutaten sind meistens sehr ausgewogen und gesund. Eine der Besonderheiten der japanischen Ernährung ist der Verzehr von viel frischem Gemüse, das reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist.
Generell bietet sie eine Fülle an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln und ist arm an gesättigten Fettsäuren, Zucker und künstlichen Zusatzstoffen. Man kann sagen, dass das quasi das exakte Gegenteil zu unserer Ernährung ist. Wir lieben unser frittiertest Fast-Food, unsere Chips und Currywürste.
Kein Wunder also, wieso der Ernährungsstil der Japaner eine gesunde Verdauung fördert und wichtige Nährstoffe liefert. Auch trägt er dazu bei, das Risiko von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten zu reduzieren.
Grüner Tee
Wusstest du, dass grüner Tee extrem gesund ist? Er hat zahlreiche Auswirkungen auf deinen Körper. Z.B. senkt er das Risiko von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und anderen Erkrankungen. Außerdem deuten Studien darauf hin, dass der Tee beim Abnehmen hilft und deinen Stoffwechsel verbessern kann. Dein Cholesterinspiegel wird ebenfalls gesenkt. Alles gesundheitliche Probleme, mit denen wir Deutschen immer noch zu kämpfen haben.
In Japan wird grüner Tee sowohl heiß als auch kalt getrunken. Matcha ist ein spezieller gemahlener grüner Tee und ist in den letzten Jahren weltweit immer beliebter geworden. Er wird zu einem feinen Pulver vermahlen und in warmem Wasser aufgelöst. Dadurch werden alle Bestandteile des Tees aufgenommen und die gesundheitlichen Vorteile werden dabei verstärkt.
Aktiver Lebensstil und körperliche Bewegung

In Japan werden Gemeinschaftsaktivitäten und Gruppenübungen geschätzt. Es gibt verschiedene Formen des gemeinsamen Trainings wie zum Beispiel Morgenübungen (Rajio Taiso), bei denen sich Menschen in Parks oder öffentlichen Plätzen treffen, um gemeinsam Übungen zu machen. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl.
Außerdem haben traditionelle Kampfkünste wie Karate, Judo und Kendo in Japan eine lange Tradition und werden von vielen Menschen praktiziert. Sie bieten eine ganzheitliche Form der körperlichen Betätigung und tragen zur Stärkung von Körper und Geist bei.
Aber auch neben solchen Trainings lieben Japaner Bewegung. So fahren sie gerne Fahrrad und gehen gerne zu Fuß.
Wusstest du, dass in Japan Spaziergänge nicht nur eine beliebte Form der Bewegung sind, sondern auch zu einer besonderen Kunstform geworden sind? Das sogenannte „Shinrin-yoku“ oder „Waldbaden“ hat in Japan eine große Bedeutung erlangt. Dabei geht es darum, bewusst Zeit in der Natur zu verbringen und die heilende Wirkung des Waldes auf Körper und Geist zu genießen. Diese Praxis hat sich als wirksame Methode zur Stressreduktion und Förderung des Wohlbefindens erwiesen.
Traditionelle japanische Bäder – Onsen
Japaner lieben ihre heißen Quellen, also ihre traditionellen japanischen Bäder – auf Japanisch „Onsen“ genannt. Diese haben nicht nur eine entspannende Wirkung, sondern bietet noch mehr gesundheitliche Vorteile. Die Onsen sind mit natürlichem Thermalwasser gefüllt, das reich an Mineralien ist.
Diese sollen übrigens auch sehr gesund für die Haut sein. Gerade, wenn du Hautprobleme hast, solltest du bei deinem Japan-Urlaub eines der vielen guten japanischen Onsen besuchen.
Das Baden in den Onsen hat eine positive Wirkung auf die Durchblutung, lindert Muskel- und Gelenkschmerzen, fördert die Entspannung und wirkt sich positiv auf den Stressabbau aus. Diese regelmäßige körperliche und geistige Entspannung trägt dazu bei, die Gesundheit zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.
Gesellschaftliche Unterstützung
In Japan gibt es ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und gegenseitigen Unterstützung. Ältere Menschen werden von ihren Familien und der Gesellschaft respektiert und unterstützt. Soziale Bindungen und ein starkes soziales Netzwerk spielen eine wichtige Rolle für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden.
Die japanische Kultur legt großen Wert auf den respektvollen Umgang mit älteren Menschen. In vielen Familien ist es üblich, dass ältere Generationen in den Haushalten ihrer Kinder leben. Dies fördert den Zusammenhalt und sorgt dafür, dass ältere Menschen nicht allein sind, sondern von ihren Familien umsorgt werden.
Im Vergleich dazu, schieben wir Westler die ältere Generation gerne in ein Altenheim ab, damit wir unsere Ruhe haben…
Hochwertige Gesundheitsversorgung
Das Gesundheitssystem in Japan ist sehr fortschrittlich. Dort haben alle Bürger einen einfachen Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung! Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind außerdem weit verbreitet. Schwere Erkrankungen werden deshalb schon frühzeitig erkannt und können behandelt werden.
Darüber hinaus gibt es eine starke Präventionskultur in Japan, die das Ziel hat, Krankheiten durch gesunde Lebensweisen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu vermeiden.
Stressbewältigung und Work-Life-Balance

Japan ist auf der ganzen Welt für seine Arbeitsmoral, den Druck und für lange Arbeitszeiten bekannt – ja, das ist richtig. Aber wusstest du auch, dass sie dennoch Strategien entwickelt haben, um mit Stress umzugehen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben aufrechtzuerhalten?
Die japanische Kultur legt nämlich großen Wert auf Achtsamkeit und innere Ruhe. Traditionelle Praktiken wie Meditation, Yoga und Zen-Meditationstechniken werden oft angewendet, um Stress abzubauen und den Geist wieder zu beruhigen. All diese Dinge fördern die Entspannung nach einem harten Arbeitstag. Auch der Geist und das Gehirn bleiben dadurch fit und klar.
Wusstest du, dass in Japan das „Napping“ oder das kurze Mittagsschläfchen während der Arbeitszeit nicht nur akzeptiert, sondern auch gefördert wird? Das sogenannte „Inemuri“, was so viel bedeutet wie „im Sitzen schlafen“, ist in Japan weit verbreitet. Es wird nicht als Zeichen von Faulheit betrachtet, sondern vielmehr als Hinweis darauf, dass man hart arbeitet und sich eine kurze Pause verdient hat.
Gute Lebensqualität im Alter
Wenn man sich in Deutschland ältere Menschen anschaut, erkennt man, dass ihre Lebensqualität oft nicht sehr hoch ist. Die meisten werden von ihren Familien in Altenheime abgeschoben oder vereinsamen in ihrer Wohnung.
In Japan ist das nicht so! Dort gibt es ein starkes Bewusstsein für die Bedürfnisse älterer Menschen und Maßnahmen werden ergriffen, um ihr Wohlergehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Eine barrierefreie Infrastruktur ist weit verbreitet, um älteren Menschen den Zugang zu alltäglichen Orten zu erleichtern. Es gibt ebenso altersgerechte Wohnungen, die den Bedürfnissen älterer Menschen angepasst sind. Zusätzlich werden in vielen Gemeinden spezielle Aktivitäten und Bildungsangebote für Senioren angeboten.
Die Förderung einer guten Lebensqualität im Alter trägt dazu bei, dass ältere Menschen aktiv und engagiert bleiben. Sie können ihr Leben genießen, soziale Kontakte pflegen und sich geistig und körperlich betätigen.
Geringe Raucherquote
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern gibt es sehr wenige Raucher in Japan.
Die japanische Regierung hat im Laufe der Jahre Maßnahmen ergriffen, um das Rauchen konsequent einzuschränken. In öffentlichen Bereichen wie Restaurants, Bahnhöfen und Flughäfen wurden Rauchverbote eingeführt. Passivrauchen war seitdem kein Thema mehr für Nichtraucher. Zudem kamen strengere Regelungen für den Verkauf von Tabakwaren an Minderjährige.
Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass immer weniger Japaner zum Glimmstängel greifen.
Umweltschutz und -bewusstsein

Japan setzt mittlerweile stark auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit, was zu einer gesünderen Umgebung führt. Das Land hat Technologien entwickelt, um den Energieverbrauch zu reduzieren und um erneuerbare Energien zu nutzen. Recycling ist fest in der japanischen Kultur verankert und es gibt strenge Vorschriften zur Mülltrennung und Entsorgung. Wenn du jemals in Japan warst, hast du wahrscheinlich gesehen, dass quasi gar kein Müll herumliegt.
Außerdem sind öffentliche Verkehrsmittel in Japan gut entwickelt und werden häufig genutzt, was zur Reduzierung von Luftverschmutzung und Verkehrsstaus führt. Das Umweltbewusstsein der Japaner trägt zum Schutz der Natur bei und ist ein wichtiger Grund, weshalb Japaner so alt werden.
Gute Genetik für ein langes Leben
Auch, wenn du bereits denkst, dass du viele japanische Gewohnheiten übernehmen kannst, um auch so alt zu werden, muss ich dich an dieser Stelle leider enttäuschen. Es gibt nämlich einen Grund für das hohe Alter, den du nicht beeinflussen kannst!
Denn, eine weitere interessante Erklärung für die Langlebigkeit der Japaner liegt in der Vermutung von Langlebigkeitsgenen. Es wird angenommen, dass genetische Faktoren auch eine Rolle bei der überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung in Japan spielen. Zumindest bei einigen Gruppen der Bevölkerung soll das so sein.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bestimmte genetische Varianten mit einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und einem langsameren Alterungsprozess in Verbindung gebracht werden. Diese Gene könnten dazu beitragen, dass Japaner generell widerstandsfähiger sind und eine längere Lebensdauer haben, als wir.
Fazit
Das Geheimnis hinter Japans langlebiger Bevölkerung liegt in ihrer Lebensweise, Medizin und Kultur. Die Japaner achten sehr auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden und nutzen natürliche Heilmethoden und die Kraft ihrer Kultur, um sich gesund und glücklich zu halten.
Wenn wir von ihnen lernen, können wir vielleicht auch unsere eigene Lebenserwartung erhöhen und unser eigenes Wohlbefinden steigern. Es lohnt sich also, die japanische Lebensweise und Kultur genauer unter die Lupe zu nehmen und vielleicht einige ihrer Praktiken in unseren eigenen Alltag zu integrieren. Auf diese Weise können wir vielleicht auch ein langes und gesundes Leben führen.