Anime sind mittlerweile überall auf der Welt beliebt. Aber wusstest du, dass in den Geschichten tatsächlich real existierende Orte auftauchen – die du auch besuchen kannst?
Die Regisseure und Illustratoren geben sich echt viel Mühe, nicht nur mit den Charakteren, sondern auch mit den Hintergründen und Schauplätzen. Das macht die ganze Geschichte erst so richtig lebendig!
Manche dieser Orte sind so bekannt, dass du sie vielleicht sogar erkennen würdest, selbst wenn du noch nie in Japan warst. Manchmal sind die echten Orte selbst nicht so spektakulär, aber sie werden durch die Ereignisse und Wendungen in der Handlung besonders interessant für Anime-Fans.
Von Touristenmagneten bis zu kultigen Szenen – hier stelle ich dir nun 10 echte Orte und Schauplätze vor, die du in Anime sehen- und sogar selbst besuchen kannst, wenn du in Japan bist.
Inhaltsverzeichnis
Tokyo Tower

Fangen wir mit der offensichtlichsten Sehenswürdigkeit an, die du vielleicht auch schon in Filmen entdeckt hast. Der Tokyo Tower wurde nämlich schon in vielen Filmen gezeigt, darunter Godzilla und King Kong, sowie in zahlreichen Anime-Serien und -Filmen, die den Tokyo Tower aufgrund seines ikonischen Bildes verwenden.
Noch mehr über Tokio und seine Geheimnisse erfährst du übrigens im tollen Tokio-Reiseführer von Axel Schwab*. Mit ihm entdeckst du mehr, als die meisten anderen Touristen!
Den Tokyo Tower kannst du u.a. in folgenden Animes sehen:
- Detektiv Conan
- Sailor Moon
- Tokyo Magnitude 8.0
- Cardcaptor Sakura
- Death Note
Death Note hat übrigens einen festen Platz in meiner Liste der besten Anime-Serien.
Obwohl der Tokyo Tower ursprünglich nur ein Fernsehturm war, wurden seine Aussichtsplattformen zu einer Hauptattraktion für Touristen. Der Turm ist 333 Meter hoch und bietet dir eine wunderschöne Aussicht auf Tokio.
Der Tokyo Tower beherbergt auch ein Museum und es gibt Restaurants zur Erfrischung am Fuß des Turms, in der sogenannten FootTown. Eintrittskarten kannst du dir auch ganz einfach online kaufen.
Yamagata City

„Only Yesterday“ ist ein Anime-Film, der die Geschichte einer Büroangestellten aus Tokio erzählt, die ihren Urlaub auf dem Land in Yamagata City verbringt. Dort erlebt sie den einfachen ländlichen Lebensstil der Menschen kennen und taucht in eine ganz andere Welt ein.
Yamagata City ist ein ländlicher Ort am nördlichen Ende Japans und dient als Hauptkulisse für diesen Film von Isao Takahata aus dem Studio Ghibli.
Der Film zeigt Takahatas Wertschätzung für das einfache und dennoch schöne Leben auf dem Bauernhof, einschließlich der Saflorfelder. Diese blühenden Saflorfelder sind ein atemberaubender Anblick und ein Symbol für die ländliche Idylle.
Besonders erwähnenswert ist das Yamagata Saflor Festival, das in Japan ein absolutes Muss ist. Dieses Festival feiert die Pracht der Saflorblüten und bietet dir eine einzigartige Gelegenheit, in die Kultur und Tradition der Region einzutauchen. Wenn du also die Chance hast, solltest du dir dieses tolle Ereignis nicht entgehen lassen! Es gibt in Yamagata aber noch viele andere Events, die du besuchen kannst.
Saflor (oder Saflorblume) ist eine Pflanze deren Blüten leuchtend gelb bis orangefarben sind. Sie haben eine ähnliche Form wie Gänseblümchen. Sie wird hauptsächlich wegen ihrer Blüten angebaut, die zur Gewinnung von Safloröl verwendet werden.
Bambuswald von Arashiyama

Kyoto gilt als das Zentrum der traditionellen japanischen Kultur und ist von einer Vielzahl buddhistischer- und Shinto-Tempel sowie Schreine umgeben.
Ein beliebtes Touristenziel außerhalb des Stadtzentrums ist der Bambuswald von Arashiyama. Dieser Bambuswald diente als Inspiration für einen Studio Ghibli Anime mit dem Namen „Die Legende der Prinzessin Kaguya“. Dieser Anime gehört zu den zehn besten Studio Ghibli Filmen überhaupt. Die historischen und spirituellen Kulissen des Waldes haben seine kreative Vision geprägt.
Der Bambuswald von Arashiyama liegt – wie der Name schon vermuten lässt – im Bezirk Arashiyama in Kyoto. Er ist ein beeindruckender Anblick, der es wert ist, Zeit dafür einzuplanen. Ich finde, dass dieser Bambuswald eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt und somit verdient in einem Anime verewigt wurde.
Dogo Onsen

Nach einer Legende gab es vor tausend Jahren einen Reiher mit einem verletzten Bein. Er tauchte das Bein in eine heiße Quelle ein, die aus einem Felsen sprudelte. Dieser Ort ist heute als Dogo Onsen weithin bekannt. Die Quelle soll, wie viele andere Onsen auch, angeblich heilende Kräfte besitzen und das Bein des Reihers geheilt haben.
Genau dieser Ort diente als Inspiration für das atemberaubende Badehaus von Yubaba, das eine zentrale Rolle in „Chihiros Reise ins Zauberland“ spielt. Bei jeder Erscheinung ähnelt das Design des Badehauses stark dem realen Dogo Onsen.
Dogo Onsen ist das älteste Thermalbad und befindet sich östlich des Zentrums von Matsuyama. Es ist die beliebteste Sehenswürdigkeit dieses Ortes. Das öffentliche Badehaus ist aus Holz gefertigt und verfügt über zwei Innenbäder.
Akihabara

„Steins;Gate“ ist eine Anime-Serie, die in Akihabara spielt. Dies ist ein buntes Stadtviertel, direkt in Tokio. Du wirst vielleicht den Turm bemerken, in den die Zeitmaschine stürzt. Nun, dieser Turm existiert auch in Wirklichkeit. Das Akihabara Radio Kaikan (auch Akihabara Radio Hall) ist ein kommerzielles Gebäude in Tokyo und zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen im Stadtteil Akihabara.
Es ist aber nicht nur interessant, weil es in einem Anime vorkommt. Akihabara ist auch ein Paradies für Otakus und Anime-Fans. Hier gibt es viele Otaku-Geschäfte und Shops von Anime-Merchandise.
Das Gebäude unterscheidet sich deutlich von anderen Strukturen durch seine von Anime inspirierte Atmosphäre. Der komplette Stadtteil sollte auf deiner Tokio-ToDo-Liste nicht fehlen!
Jorin-ji-Tempel

Der Anime „Ano Hana“ spielt hauptsächlich im Jorin-ji-Tempel in Chichibu City. Die Hauptfiguren spielten dort schon als kleine Kinder. Später, als Teenager, treffen sie sich wieder an diesem Ort.
Im echten Leben ist der Jorin-ji-Tempel ein normaler kleiner Tempel und kein Spielplatz für Kinder, obwohl es im Anime schon ein wenig so rüber kommt. Der Tempel hat außerdem eine gewisse Geschichte und religiöse Bedeutung in der Umgebung.
Sayama-Hügel

Im Anime-Film „Mein Nachbar Totoro“ treffen Mei und Satsuki auf den Yokai Totoro, nachdem sie in ein altes Haus in der Nähe eines Waldes gezogen sind. Und genau dort lebt Totoro.
Es wird gesagt, dass die Sayama-Hügel die Inspiration für die grüne Landschaft in Hayao Miyazakis Film waren. Die Sayama-Hügel befinden sich im nordwestlichen Teil von Tokio und im südwestlichen Teil der Präfektur Saitama.
Es handelt sich um ein Gebiet von 3.500 Hektar, das Lebensraum für mehr als 1.500 Tier- und Pflanzenarten bietet. Dieser friedliche Wald wird von den Einheimischen und Organisationen vor Ort gepflegt.
Totoro ist übrigens auch gleichzeitig das Maskottchen des renommierten japanischen Animationsstudios Studio Ghibli. Er ist ein freundlicher und sanftmütiger Waldgeist, der die Form eines großen, knuddeligen Wesens mit flauschigem Fell und einem breiten Grinsen hat.
Inokashira-Park

Der Inokashira-Park wurde in der Serie „Great Teacher Onizuka“ (auch bekannt unter der Abkürzung GTO) vorgestellt, in der der Ex-Rocker Eikichi Onizuka seinen renitenten Schülern auf seine eigene Art Respekt und Benehmen beibingt.
Ursprünglich wurde der Inokashira-Park im Jahr 1917 unter dem Namen „Inokashira Imperial Grant Park“ eröffnet. Damals wurde betont, dass das Land und seine Fläche vom Kaiser der Öffentlichkeit übergeben wurden.
Der Park ist heutzutage nicht nur wegen des Animes sehr bekannt, sondern auch, weil es dort ikonische Sakura-Bäume gibt. Japaner genießen dort gerne die Schönheit der Kirschblüten, wenn sie blühen.
Suga-Schrein

Der Suga-Schrein ist einer der Shinto-Schreine in Shibuku, Tokio. Während der Edo-Zeit gab es zwei verschiedene Schreine, nämlich den Gozutennou-Schrein und den Inari-Schrein.
Beide wurden nach der Meiji-Restauration zum Suga-Schrein vereint. Heute ist es ein beliebter Ort für Touristen. Das ist relativ besonders, denn die meisten Shinto-Schreine sind ausschließlich für religiöse Rituale bestimmt.
Im Anime-Film „Your Name“ leben die zwei Hauptpersonen zu verschiedenen Zeiten und konnten doch irgendwie miteinander kommunizieren. Die Treppe mit dem roten Geländer spielt dabei im Film eine ganz spezielle Rolle…
Fukue Island

„Barakamon“ ist ein Anime, der mit einem professionellen Kalligraphen namens Seishu Handa beginnt, der einen alten Mann schlägt, nachdem dieser seine eigenständige Kalligraphiestil kritisiert hat.
Anschließend wird er auf die Insel Fukue geschickt, welche auch tatsächlich so existiert. Fukue Island ist eine der größten und am dichtesten besiedelten Inseln der Goto-Inseln.
Auch, wenn es im Anime nicht erwähnt wird, ist die Insel für ihre natürliche Schönheit bekannt. Dabei sind die weißen Sandstrände, Kirchen und Berge besonders bekannt. Wenn du die Fotos von Fukue Island siehst, willst du bestimmt sofort dorthin reisen. Von den Bergen aus hast du übrigens einen tollen Blick auf die benachbarten Inseln.
Fazit
Man kann sagen, dass Animes trotz der teils sehr ungewöhnlichen Plots, einen gewissen Bezug zur Realität haben. Es wird sehr genau darauf geachtet, dass die real vorkommenen Orte und Schauplätze detailgetreu sind.
Diese Darstellung von realen Orten in Animes ermöglicht es dir, eine neue Perspektive auf bekannte Orte zu gewinnen und gleichzeitig die fantasievollen Elemente der Anime-Welt zu erleben.
Japanisch lernen kann übrigens eine tolle Möglichkeit sein, die Anime-Kultur noch intensiver zu erleben. Wenn du Interesse daran hast, die japanische Sprache zu lernen und tiefer in die Welt der Animes einzutauchen, empfehle ich dir, JapanesePod101.com zu besuchen. Dort findest du ein breites Angebot an Lernmaterialien, Podcasts und Videos.
Die Auswahl der Schaupläze ist dabei vielfältig und bietet dir eine wunderbare Möglichkeit, Japan auf eine andere Art und Weise zu erkunden.
Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Macher der Animes diese Orte einfangen und in ihre Geschichten einfließen lassen. Ob es nun darum geht, die traditionelle Kultur in Kyoto zu erleben, die Magie eines Badehauses zu entdecken oder die Schönheit der Kirschblüten im Inokashira-Park zu bewundern – Anime bringt uns näher an diese Orte heran und erweckt sie auf fesselnde Weise zum Leben.
Für Anime-Fans und Reisende bieten diese realen Orte in Anime eine einzigartige Möglichkeit, die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verwischen. So wirst du auf deiner Japan-Reise mit Sicherheit die ein oder andere Überraschung erleben und dir denken „Moment mal, das hier kenne ich doch!“.
Also schnapp dir deinen Reiseführer, bereite deine Anime-Watchlist vor und mach dich auf den Weg, um diese tollen Orte zu erkunden, die sowohl in Anime als auch in der realen Welt existieren. Aber auch ohne den Anime-Hintergrund sind die Orte natürlich sehenswert und schön!